Shawn Conley Sweeney
29. August 2016

Sprachbarrieren im Recruiting nutzen!

Sprachbarrieren im Recruiting adè! Ich bin erstaunt - ich bin auch ein Stück weit begeistert und letzten Endes zufrieden. Endlich ein Mensch, den ich gerne einstelle. Begeistert, dankbar, voller Tatendrang - damit kann ich arbeiten.

Gut, das Gespräch war didaktisch nicht gerade auf dem Niveau eines Schillers, aber inhaltlich sind wir beide sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich denke ich werde mein kleines Experiment ausweiten…

Sprachbarrieren im Recruiting

Sprachbarrieren im Recruiting

Fragen Sie sich, wie nun der kleine mentale Ausflug zur Überschrift passt?

ÜBERHAUPT NICHT!

Warum? Weil das Recruiting früher eingesetzt hat, mit internen Sprachkursen. Weil der Bewerber in einer Patengruppe war und das Unternehmen ihn kennt. Weil somit die Spachbarriere schon Wochen zuvor die Brücke zum Unternehmen geschlagen hat. Und ja, ich schreibe bewusst die Barriere als Brückenbauer aus. Heute möchte ich Sie einladen, meine These kurz angerissen zu lesen, zu verurteilen, auseinander zu nehmen, zu ergänzen oder einfach als Denkanstoß für eigene Wagnisse zu nutzen.

Welche Probleme bringen Sprachbarrieren mit sich?

Kurz noch zur Ausgangslage; Ich nehme hier sprachliche Schwierigkeiten zu Grunde in Sprache und Schrift des Deutschen. Auch besteht hierzulande kaum noch ein Problem, wenn Englisch zunächst die führende Sprache ist. Der Fokus liegt also auf den Sprachen, die sie im Business eher nicht zu hören bekommen. Zu den Problemen finden Sie mannigfaltige Antworten in Medien, Wissenschaft und Popularismus. Konzentrieren wir uns auf die Wirtschaft und das Recruiting. Auch interessant finde ich zu dem Thema das Vorgehen der Firma Eberspächer aus Esslingen (Artikel SWP).

Folgende Schwierigkeiten sehe ich beim Recruiting (Onboarding):

  • Übermittlung der Erwartungshaltung (beidseitig)
  • Präsentation der Stärken des Bewerbers
  • Präsentation der Qualifikationen des Bewerbers (evtl. keine Unterlagen vorhanden bei der aktuellen Einwanderungslage)
  • Einschätzung der Glaubwürdigkeit des Bewerbers
  • Unsicherheit im Vergleich zu “normalen” Bewerbern beim Interviewer
  • Fehlende Chemie zwischen Bewerber und Interviewer/ Führungskraft

Wie wahrscheinlich soeben bemerkt, greife ich nicht stumpf das Kommunikationsproblem auf, sondern möchte vielmehr betrachten, was dies zwischenmenschlich für uns in einer Einstellungssituation bedeutet.

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Machen Sie Sprachbarrieren im Recruiting zu Ihrer Chance!

Was spricht gegen ein Sprachbootkamp für Spanier, Italiener, Polen? Meine These ist, dass wenn Sie als Unternehmen das bieten, was der Staat aktuell nicht schafft, die Ausbildung in Wort und Schrift – evtl. sogar im Rahmen kleinere Aktivitäten für das Unternehmen; Wenn Sie Ansprechpartner bereitstellen und sich menschlich mit den potenziellen Mitarbeitern beschäftigen, dann bekommen sie motivierte, loyale und zu Ihnen passende Mitarbeiter.

Die Investition? Die Zeit?

Ja es sind Aufwände. Doch was passiert, wenn Sie so agieren und Sprachbarrieren im Recruiting aktiv behandeln?

  • Sie lernen die Menschen kennen (was Einstellungsgespräche später fast überflüssig macht)
  • Sie kennen Stärken, Schwächen und Charakterzüge im Vorfeld
  • Alle Teilnehmer werden Sie als Helfer, als gutes Unternehmen wahrnehmen
  • Jeden, den Sie nehmen, wird (je nach Background) mental schon sehr gebunden sein
  • Sie sorgen für Stabilität und fördern die lokale Integrationspolitik
  • Das Wichtigste – Sie bekommen die Mitarbeiter, die Sie brauchen, und das ohne Konkurrenz (Wer macht denn das bereits?)

Ich möchte nicht verneinen, dass es ein Risiko ist. Natürlich bin ich auch kein Schöngeist und Träumer; Wenn pro Kurs 2 Kandidaten passen, dann ist das schon eine gute Ausbeute – nur die sind dann auch definitiv Zusagen, wenn Sie alles richtig machen. Und was kostet es denn, eine weitere Person für Sprachkurse in der Personalabteilung zu beschäftigen? Oder diese anzumieten? GERADE im Vergleich zu Agenturen, Messen, wöchentliche Assessmentcenter […].

Wagen Sie den Invest! Ernten Sie Ihre Zukunft!

Sollten Sie ein kleines Unternehmen sein, denken Sie an Kooperation. Sollten Sie ein größeres sein, dann ran an den Speck! Greifen Sie die Chance auf, den Menschen eine Perspektive zu geben, die keine haben. Investieren Sie in die Zukunft Ihres Standortes und Ihres Unternehmens. Präsentieren Sie sich nach Außen als das positive Unternehmen, was Sie sind, wenn Sie unterstützen, fördern und dann auch noch Ihre Vakanzen mit intrinsisch extrem motivierten Menschen besetzten.

Zerreisen Sie mich!

Shawn Conley Sweeney SAP ConsultantIch bitte um Input! Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, alle Ressourcen zu nutzen, die der Markt bietet. Ich möchte kein Theoretiker sein, sondern Ihnen und mir helfen, den Bereich Recruiting immer weiter zu pushen.

Was halten Sie von der Idee? Wo sehen Sie Potenziale? Wo sehen Sie Risiken? Schreiben Sie einen Kommentar oder einfach direkt an kellmann@innotalent.de für einen privaten Diskurs zu dem Thema. Ich freue mich darauf!

Shawn Conley Sweeney

Shawn Conley Sweeney

Als Management- & Technologieberater unterstütze ich HR-Abteilungen von der strategischen HR-IT-Planung über die Tool-Auswahl bis hin zur Implementierung dabei, HR-Prozesse effizienter zu gestalten und mit der passenden Software zu vereinfachen.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie mich!



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