Dirk Keke
23. Oktober 2017

Digitale Transformation: Quo vadis, Talentmanagement?

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„Wir haben unser Talentmanagement digitalisiert, die digitale Transformation ist also geschafft.“ Dieses Missverständnis begegnet mir immer wieder. Dabei ist das Abschaffen von papierbasierten Prozessen erst der Anfang der Transformation im HR. Wer sich in Zukunft erfolgreich am Markt behaupten will, muss sich permanent verändern. Wie sieht die digitale Transformation im Talentmanagement aus?

Bevor wir einen Blick in die Zukunft wagen, lassen Sie uns die gegenwärtigen Entwicklungen betrachten.

Digitale Transformation im Talentmanagement

Aktuelle Entwicklungen der digitalen Transformation im Talentmanagement

Bereits in den letzten Jahren sind in Fachkreisen einige Innovationsthemen ausgiebig diskutiert worden und nach und nach erobern Talentmanagement aus der Cloud, Social Collaboration, Transparenz und Harmonisierung von Prozessen oder ortsunabhängiges Lernen für Mitarbeiter den Geschäftsalltag. Der Markt wird überschwemmt von Plattformen und Diensten, die versprechen, Prozesse digital abzubilden, wobei die wenigsten eine vollständige Digitalisierung erreichen. Gleichzeitig schreitet die Integration von mobilen Endgeräten in Unternehmensprozesse voran.

Mit fortschreitender Digitalisierung nimmt auch die gespeicherte Datenmenge exponentiell zu. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten, Prognosen abzuleiten und noch erfolgssicherer zu wirtschaften. In Amerika ist es bereits üblich, Daten für die Nachfolgeplanung zu erfassen, um die Austrittswahrscheinlichkeit von Mitarbeitern zu berechnen und Gegenmaßnahmen einzuplanen.
Führungskräfte treffen aktuell ungefähr 600 Entscheidungen am Tag und werden dabei zunehmend von in mobile Apps gebetteten Algorithmen beraten.

Die digitale Transformation hat längst Einzug in unser Leben gehalten und ist nicht mehr aufzuhalten. Die Frage ist: Was können Sie im Talentmanagement tun, um das Beste aus der digitalen Transformation zu machen?

Was können Sie tun?

Wenn Sie sich heute mit den nächsten Schritten der Digitalisierung beschäftigen und diese proaktiv in Ihrem Unternehmen vorantreiben, ist dies der beste Schutz, um nicht von der Entwicklung abgehängt zu werden.

• Aktuelle Prozessanalyse
Überlegen Sie sich, welche Prozesse des Talentmanagements Sie digitalisiert haben. Die wenigsten haben den gesamten Lebenslauf des Mitarbeiters im Unternehmen bereits digitalisiert abgebildet. Aus dem Ergebnis lassen sich schnell Potenzialträger für Kosteneinsparungen aufschlüsseln.

• Strategieentwicklung
Überlegen Sie sich, wie das Talentmanagement in Ihrem Unternehmen in Zukunft genutzt werden soll. Wie kann sich ein Bewerber bei Ihnen bewerben? Wie transparent wird die Zielplanung der Mitarbeiter aussehen? Wie sollen Mitarbeiter bewertet werden? Welche Informationen benötigen Sie noch, um Ihren Mitarbeitern ansprechende Dienste zur Verfügung zu stellen?
Bei all diesen Fragen vergessen Sie auch bitte nicht, sich mit ihrer IT abzustimmen. Sie wird am stärksten operativ von der Umsetzung der digitalen Transformation betroffen sein, indem sie Ihnen neue Dienste, Anwendungen und Prozesse ermöglicht.

• Schritt für Schritt in die Zukunft
Machen Sie nicht den Fehler, jetzt in einem Ruck alles zu verändern. Solche Ansätze scheitern häufig sehr schnell. Gehen Sie zielstrebig, aber mit Bedacht in die Zukunft. Setzen Sie sich erst einmal kurze Ziele, beispielsweise einen Prozess zu erneuern. Der nächste kann im Anschluss folgen.

• Kreative Datennutzung
Eine der größten Veränderungen wird sein, dass wir zukünftig immer mehr Daten erheben und in unseren Auswertungen berücksichtigen können. Werden Sie kreativ und überlegen Sie wie Sie welche Informationen strategisch für sich nutzen können.

 

Was erwartet uns in der Zukunft?

Die permanente und umfassende Vernetzung führt dazu, dass Menschen es erwarten, überall die für sie wichtigen Dienste in Anspruch nehmen zu können, um notwendige Informationen zu erhalten. Diese Erwartungshaltung wird sich auch im Talentmanagement widerspiegeln.

Es wird beispielsweise bald Dienste geben, mit denen sich Mitarbeiter von überall auf der Welt auf eine Stelle bewerben können, Weiterbildungsmaßnahmen buchen und durchführen oder ihre Karriereplanung verfolgen können.

Vorgesetzte werden nur noch bei persönlichen Anliegen zur Rate gezogen, da diese eine soziale Kompetenz erfordern und ein Computer (noch) keine Empathie aufbauen kann. Alle anderen Vorgänge, wie Genehmigungen erteilen, Vorschläge bewerten o.ä. werden von Algorithmen bestimmt und vorgegeben.

Dies sind nur einige Beispiele. Ich könnte Ihnen noch weitere nennen, möchte hier aber lediglich aufzeigen, in welche Richtung wir steuern. Wenn Sie sich umfassender mit den Auswirkungen der digitalen Transformation auf Unternehmen beschäftigen möchten, empfehle ich Ihnen das Buch meines Kollegen Ferdinando Piumelli Consulting Y, in dem er die neuen Erfolgsfaktoren des digitalen Zeitalters darstellt und konkrete Strategien formuliert, mit denen Unternehmen sich jetzt zukunftssicher aufstellen können.

Was denken Sie über das Thema digitale Transformation im Talentmanagement? Ich freue mich auf den Austausch. Teilen Sie Ihre Meinung einfach in unseren Kommentaren zum Artikel.

Dirk Keke

Dirk Keke

Mein Name ist Dirk Keke und ich bin begeisterter SAP Consultant bei mindsquare. Wie meine Kollegen habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.

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