Dirk Keke
21. April 2017

Die Zukunft der SAP Learning Solution (SAP LSO)

„Die SAP LSO ist tot, lang lebe die SuccessFactors Learning, oder nicht?“ Diese Frage stellen sich aktuell wohl einige Kunden von der SAP, welche die SAP Learning Solution (kurz: SAP LSO) nutzen. 

Das Problem an dieser Aussage ist, dass viele Informationen dazu unterwegs sind und auch einige Fehlinterpretationen bereits gemacht wurden und für wahre Münze gehalten werden. Lassen Sie uns den Sachverhalt und die Entwicklung einmal genauer betrachten.

Was ist SAP LSO?

Die SAP LSO ist ein Zusatzmodul der SAP HCM Suite und erweitert das vorhandene Veranstaltungsmanagement. In der Vergangenheit wurden die Administrations- und Anwenderoberflächen durch Webanwendungen ersetzt. Anfangs durch die Technologie Business Server Pages. Im weiteren Ausbau wurden die Web Anwendungen auf die modernere Technologie Web Dynpro ABAP umgesetzt. Ebenso wird durch den Einsatz der SAP LSO ein weiterer Trainingstyp, das sogenannte WBT(Web Based Training) eingeführt. Ein Web Based Training ist ein Training, welches web basiert durchgeführt werden kann. Um es etwas deutlicher auszudrücken ist durch den Einsatz der SAP LSO es möglich E-Learnings als Weiterbildungsmaßnahme in Ihrem Unternehmen einzusetzen. Zu der neuen Trainingsform werden ebenfalls Editorenwerkzeuge zur Verfügung gestellt, um die Trainingsinhalte entsprechend zu pflegen. Außerdem wurde noch weitere Anpassungen vorgenommen um einen höheren Automatisierungsgrad im gesamten Modul zu erreichen. Dazu zählt beispielsweise die Auftragsbasierte Korrespondenz(automatischer Schriftverkehr).
Durch ihre Funktionalitäten und die hohe Integrierbarkeit in das SAP HCM ist die SAP LSO auch heute noch ein Werkzeug, auf das Unternehmen gerne zurückgreifen um Ihre Personalentwicklung zu digitalisieren.

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Warum stirbt die SAP LSO?

Im Jahre 2012 kaufte die SAP das Unternehmen SuccessFactors auf. Dieses Unternehmen hatte ein gleichnamiges Produkt auf dem Markt, welches ebenfalls eine Lern Management Plattform(SuccessFactors Learning) zur Verfügung stellte. Ende 2013 verkündete die SAP bzw. der CEO, Bill McDermont, dass sich die SAP in Zukunft stärker auf Cloud Lösungen konzentrieren wird und die SAP selber zu einem Cloud Anbieter heranwachsen wird.
Diese Aussage traf die SAP Gemeinschaft sehr schwer, da die „älteren“ SAP Software Module keine Cloud Lösungen darstellten. Für die SAP LSO war dies ein entscheidender Punkt, da die SAP LSO keine Cloud Software ist, sondern ein On Premise Produkt. Da die SuccessFactors Lösung ein Cloud Produkt darstellt war ziemlich schnell klar, dass SAP für die Zukunft eher SuccessFactors Learning ins Auge fassen möchte.
Durch die Aussage von Herrn McDermont kam es nun zu sehr viel Unruhe in der SAP Community. Die Kunden fragten sich, wann die einzelnen Lösungen aus dem Support laufen würden. Dies ist nachvollziehbar, da jeder Kunde sicherstellen wollte, dass seine Investitionen in die SAP Lösung sich noch rentieren werden.
Der Unmut der Kunden und eine mangelnde Transparenz zu diesem Zeitpunkt von SAP sorgten dafür, dass das Vertrauen in die Lösungen und in die SAP etwas gelitten haben. Die SAP veröffentlichte 2014 dann eine Meldung, dass der Support der On Premise Lösungen bis zum Jahre 2025 durch SAP sichergestellt wird.

Die große Verwirrung beginnt

Und bei dieser Meldung kam es dazu, dass sehr viel in die Aussage hineininterpretiert wurde und dies zu einer großen Verwirrung von allen beteiligten führte. Viele gehen davon aus, dass 2025 der Support für die On Premise Lösungen eingestellt wird. Einige denken das in dem Jahr die Umbaumaßnahmen an den Cloudlösungen abgeschlossen sein werden. Und wieder andere denken das es nur eine Marketingaktion ist um die neuen Cloudlösungen zu pushen. Das schlimme an der ganzen Sache ist, dass auch in diesem Fall die Transparenz nicht hoch genug war und somit alle Meinungen im Netz bereitwillig aufgenommen wurden und weiter ausgeschmückt wurden um die eine Meinung zu festigen.

Was ist die Wahrheit

Häufig können Sie die falschen Annahmen von der Wahrheit trennen, indem Sie auf extreme Polarisierungen achten. Selten ist es so, dass etwas sehr schwarz oder sehr weiß ist. Aktuell ist es so, dass die SAP über bestimmte Gremien, beispielsweise DSAG(Deutscher SAP Anwender Gruppe) versucht die Wahrheit zu kommunizieren. Die Meldung aus dem Jahr 2014 ist in diesem Sinne auch wörtlich zu verstehen. Die SAP sichert den Support bis in das Jahr 2025 zu. Ob danach der Support eingestellt wird oder es eine weitere Verlängerung gibt wird man zu einem späteren Zeitpunkt festlegen. Die Meldung sollte die Planungssicherheit bei den Kunden herstellen. Leider ist dies nicht überall so aufgenommen worden. Im Vergleich zu anderen Lösungen, die aktuell auf dem Markt sind ist dies sogar eine sehr weite Zusage.

Und nun?

Sicher ist nur eins, dass Sie mit den alten On Premise Lösungen im SAP HCM Umfeld bis zum Jahre 2025 fest rechnen können. Außerdem gibt es bestimmte Gremien bei der SAP, welche sich für den Fortbestand der On premise Lösungen stark machen können. Der SAP ist bewusst, dass viele Kunden auch nicht in die Cloud gehen werden und deswegen ein Interesse am Fortbestand der On Premise Lösungen besteht. Und auch, wenn der Großteil der Ressourcen der SAP für die Wartung und die Entwicklung der Cloud Lösungen eingesetzt werden, so ist der Fortbestand der On Premise Lösungen nicht unwahrscheinlich. Außerdem gibt es auf dem Markt viele Beratungshäuser, welche den Support und die Weiterentwicklung der Lösungen vorantreiben können.

Was ist mit Ihnen?
Welchen Eindruck hatten bzw. haben Sie von der aktuellen Situation. Haben Sie sich bereits Gedanken über den Ausbau einer digitalen Lernplattform gemacht und mit welcher Einstellung gehen Sie der Zukunft entgegen. Bitte teilen Sie uns ihre Meinung in den Kommentaren mit. Auch auf mögliche Fragen gehe ich gerne ein.

Dirk Keke

Dirk Keke

Mein Name ist Dirk Keke und ich bin begeisterter SAP Consultant bei mindsquare. Wie meine Kollegen habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.

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